Seit gestern liegt die „Stubnitz“ nun im Stadthafen von Stralsund. Das sollte schon einige Tage vorher so sein, aber der kaputte Schiffslift auf der Stralsunder Werft verhinderte den geplanten Aufenthalt, weil das Schiff zuvor eben auf diesem Lift an Land kam. Jetzt, nach 60 Jahren, ist die „Stubnitz“ also wieder an der Stralsunder Pier, dort wo sie als Fischtrawler erstmals mit dem Wasser Kontakt bekam.
Heute ist das Schiff als anerkanntes Industriedenkmal in den nördlichen Gewässern (Ost- und Nordsee) als sogenanntes Kulturschiff unterwegs und wird von einem Verein unterhalten und gefahren. Partys, Konzerte und sonstige Events bilden die Existenz in seiner heutigen Form. Das aktuelle Zuhause ist die Hafencity Hamburg, wo es einen etablierten Liegeplatz gibt. Am kommenden Sonntag wird die „Stubnitz“ dorthin zurück steuern.
Wir haben die Gelegenheit genutzt und uns einmal an Bord begeben. Ja, dieser Schiffstyp war Jahrzehnte das Brot- und Buttergeschäft der Stralsunder. Auf der „Volkswerft“ wurde dieser Schiffstyp in Serie hergestellt. An der Pier auf der Werft lagen sie je nach Ausbaufortschritt in Reihe hintereinander, für jedermann sichtbar. Aber das ist Geschichte – und so war ihr Besuch im Stralsunder Hafen auch zu verstehen. An Bord trafen wir einige Fahrensleute vom damaligen Fischkombinat, die ihre Erinnerungen mit sehr viel Wohlwollen ausbreiteten.
Stralsund, 08. August 2024