Vor einigen Tagen war in der „Ostsee-Zeitung“ zu lesen, dass in Mecklenburg-Vorpommern in Schulbüchern die Genderverirrung in der deutschen Sprache verwendet wird. Einen Tag später gab es dazu Leserkommentare, die sowohl Für als auch Wider zum Ausdruck brachten. Die Begründungen des „Für“ offenbarte die ganze Dummheit dieser Gruppe von Argumentierern. Unter Missachtung der Semantik von Genus und Sexus wird auf eine diffuse Entdiskriminierung, vorzugsweise des weiblichen Geschlechts, hingewiesen, obwohl mit diesen Entstellungen der deutschen Sprache (Kultur) ganz bewusst jene diskriminiert werden, die in der Schule aufgepasst haben und die Sprache so anwenden, wie es schon die herausragenden Exponenten der deutschen Sprache in der Vergangenheit getan haben.
Es wird von diesen Gendrianern (in Analogie zu den Schlendrianern) ein wohlfeiler Gutmensch deklariert – und so viele fallen darauf herein! In den öffentlichen Medienanstalten geht offenbar kein Weg mehr daran vorbei, obwohl es nach eigenem Bekunden jedem selbst überlassen bleibt. Aber auch unternehmerische Veröffentlichungen benutzen diese Sprachentstellungen, kalkulierend, dass sie sich zu den Guten zählen dürfen. Welch ein dummes Zeug!
Aber so funktioniert die Dummheit schon immer! Jede Ideologie zielt auf die Köpfe ihrer Zielgruppe. Und der Gruppenzwang tut sein Übriges. Ich vergleiche dieses Phänomen immer mit der Entropie, wonach ein höheres Energieniveau sich immer dem umgebenden niedrigeren Niveau angleicht, wenn es keine Barriere zwischen beiden gibt. Oder auch einfacher: Das Wasser fließt immer den Berg runter.
Es ließen sich weitere Dummheiten unserer Zeit anfügen. Zum Beispiel, dass das Beharren auf der richtigen Sprachanwendung, also das Antigendern, dem Rechtsextremismus nahe steht. Oder dass Pazifismus zum Frieden führt! Dumme Unterstellungen, die leider verfangen. Die Schlussfolgerung wäre: Barrierefreiheit ist nicht überall zu begrüßen!
Stralsund im Dezember 2024