Hauskonzert

Zum 200. Geburtstag von Clara Schumann

Kulturevent AM 25. Mai 2019 im EHEMALIGEN Haus des Stralsunder Komponisten Paul Struck, MÖNCHSTRASSE 12, GASTGEBER: Anton und Angelika Werner

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Stralsund, 25. Mai 2019

Gisela Reinhold, Christine Reber, Babette Hierholzer (von links nach rechts)

Mit der Sängerin Christine Reber und der Pianistin Babette Hierholzer hatte Gisela Reinhold zwei Künstlerinnen von internationalem Ruf und Rang nach Stralsund geholt. Es war für den Hausherrn, der selbst von Beruf Pianist ist und viel mit Sängern zu tun hatte, ein Vergnügen, die beiden in professionalem Rahmen (Steinway-Flügel und gute Akustik der Halle) musizieren zu hören und zu sehen. Das Konzert bescherte dem Publikum nicht nur künstlerische Perfektion (auch im Zusammenspiel der beiden), sondern – den sehr unterschiedlichen Musikstücken entsprechend – einen Vortrag, der die Herzen berührte.

Der Abend war Clara Schumann gewidmet und brachte in den Lesungen zu ihrem Lebensumfeld, die zwischen die Musikstücke gestreut waren, viele kaum bekannte Einzelheiten beziehungsweise völlig Neues wie die Klavierstücke „Polonaise op. 1/1“ von Clara und „Ahnung“ von Robert Schumann. An der Publikation dieser beiden Werke hatte übrigens Frau Hierholzer selbst mitgewirkt.

Wahre Begeisterungsstürme des Publikums riefen vor allem „Die Nachtigall“ von Al. Alabieff hervor, dessen schwierige hohe Vogelrufe Frau Reber zugleich perfekt und mit einnehmendem Charme vortrug, und das „Rondo capriccioso“ von F. Mendelssohn Bartholdy, das Frau Hierholzer mit atemberaubendem Schwung spielte. Das Publikum erklatschte sich noch drei Zugaben, bevor es – als weiteres Vergnügen – die Gelegenheit bekam, sich mit den Künstlerinnen zu unterhalten.


Mit Zustimmung der beiden Künstlerinnen nachfolgend einige Einblicke in das Konzert

Babette Hierholzer, Piano:
Felix Mendelssohn, Rondo capriccioso op. 14
Christine Reber, Sopran
Babette Hierholzer, Piano
Robert Schumann, Widmung op. 25/1
Christine Reber, Sopran
Robert Schumann, Er, der Herrlichste von allen op. 42/2 (Zugabe)

Liebste Clara“ Musikfolge Stralsund Hauskonzert A. & A. Werner

Clara Wieck-Schumann
(1819 – 1896)
Liebst Du um Schönheit op. 12/2
Polonaise Es Dur op. 1/1
Er ist gekommen in Sturm und Regen op. 12/4
Gioacchino Rossini
(1792 – 1868)
Aus Semiramide: Bel raggio lusinghier
Robert Schumann
(1810 – 1856)
Mit Myrten und Rosen op. 24/9
Alexander Alabieff
(1787 – 1851)
Die Nachtigall
Felix Mendelsohn Bartholdy
(1809 – 1847)
Rondo Capriccioso op. 14
Robert SchumannAhnung
Johannes Brahms
(1833 – 1897)
Meine Liebe ist grün op. 63/5
Pauline Viardot
(1821 – 1910)
Hai Luli
Robert Schumann Widmung op. 25/1

Stralsund, 12. April 2019

Anlässlich des 200. Geburtstages von Clara Schumann erinnern Babette Hierholzer und Christine Reber an die Vielfachbegabung dieser ungewöhnlichen Musikerin. Als Wunderkind, gefeierte Pianistin und Komponistin nimmt sie einen besonderen Platz in der Musikgeschichte ein. Sie war eine der ersten, die das Format des damals üblichen Potpourri Programmes reformierte, indem sie ganze Werke von Beethoven aufführte und nicht nur einzelne Sätze. Auch setzte sie sich – oftmals gegen Widerstand der Veranstalter – für das damals zeitgenössische Werk von Robert Schumann ein. Am Abend des Hauskonzertes erklingen Kompositionen von Clara Schumann und ihren Zeitgenossen Robert Schumann, Felix Mendelssohn, Johannes Brahms. Es werden Auszüge aus Briefen und Tagebüchern gelesen, die den Kontext erklären.


Christine Reber erhielt Ihre Gesangsausbildung in Freiburg und New York. Mit ihrem umfangreichen Opern- und Konzertrepertoir ist die vielseitige Sopranistin eine international gefragter Solisten.


Die in New York lebende deutsch-amerikanische Pianistin Babette Hierholzer beschäftigt sich schon lange mit dem Werk von Robert und Clara Schumann.  Beim Verlag Ries & Erler gab sie Clara Wiecks Quattre Polonaises pour le pianoforte op. 1 heraus. 1983 spielte sie für den Film Frühlingssinfonie von Peter Schamoni den Klavier-Soundtrack ein. Überdies doubelte sie in dem Film Nastassja Kinski als klavierspielende Clara Schumann.