Deutschinnenland

Ja, kein Schreibfehler! Seit gut einem Jahr geht eine Epidemie oder sogar eine Pandemie durch Deutschland – nicht Corona. Ganz absichtlich und bewusst wird die deutsche Sprache, von Deutschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte, verunglimpft.

In den ÖR- und Privat-Medien, in Zeitungen und sogar Verwaltungen bedienen sich Menschen einer Ausdrucksweise die mir fremd und dumm erscheint. Sind die nicht zur Schule gegangen? Dort gehörte Deutschunterricht sicherlich zur Schulpflicht dazu. Also müsste doch jeder Deutschsprechende und -schreibende wissen, dass das Geschlecht eines Wortes nichts mit dem Geschlecht der lebenden Wesen dieser Welt zu tun hat!

Dennoch verbreitet sich diese Unsitte auch bei vielen Menschen, die sich bis dato korrekt auszudrücken wussten, mit der Begründung, sie würden etwas tun wollen für die Geschlechtergerechtigkeit. Tja, Gerechtigkeit für Wörter? Neben vielen Nachahmern, die nur en vogue sein wollen, kann man jene nicht verstehen, die von dieser Begründung überzeugt sind – oder nur so tun.

Ich kenne die Sonderzeichen *, :, -, / vielfach aus Programmiersprachen. Diese Sprachen (Schreibweisen) existieren für die Computer und haben dort auch ihre Berechtigung. Aber unter uns lebenden, miteinander kommunizierenden Deutschen? Mir kommen so einige Gedanken: Entweder können oder wollen Programmierer nicht mehr zwischen Programmiersprachen und der korrekten deutschen Sprache unterscheiden oder sind zu bequem, es zu tun. Auf diese Weise gelangen diese Missbildungen in den allgemeinen Gebrauch. Immerhin ist die Gilde der Programmierer zahlenmäßig groß, und sie haben sehr viel Einfluss!

Oder wir lebenden Deutschen sind gar Ziel einer Umprogrammierung – von wem auch immer! Ja, die Sprache der Roboter und Computer soll auch auf uns übergehen! Das wäre doch toll, denn dann werden wir wie Roboter! Wir sind voll manipulationsfähig! Von einigen blöden Programmierern gesteuert! Die Welt, nicht nur Deutschland, wäre gerettet! Immerhin bewegen wir uns auf die sogenannte „künstliche Intelligenz“ zu – ein erklärtes Ziel von Unternehmen und Politik! Aber dieses Wort sagt schon alles: Künstlich!

Nun, ich werde beim „menschlichen“ Sprechen und Schreiben bleiben. Ich erwarte von jenen sprachlich umerzogenen oder umprogrammierten Deutschen, sich zu entschuldigen! Sie haben nämlich in der Vergangenheit das weibliche Geschlecht, also die Frauen und Mädels der Nachbarschaft und Familie, laufend diskriminiert! Geht doch gar nicht! Eine Entschuldigung ist mindestens fällig. Und zwar fortlaufend. Ansonsten bestünde der Verdacht, dass die Antidiskriminierung nicht ehrlich gemeint ist.

Noch einmal zum Innen und Außen: Meine Kreation ist „Deutschinnenland“. Mein Beitrag zur „lebenden“ Sprache!

Ingo Küster, 10.12.2022