Am 23. Oktober war es soweit: Das in Stralsund seit der Gründung vor 150 Jahren ansässige Familienunternehmen feierte seinen Geburtstag in den gegenwärtigen Geschäfts- und Verkaufsräumen in der Badenstrasse 1/2! Welch ein Jubiläum! In der Gründungsanzeige hieß es „Goldarbeiten“, jetzt und seit langem ist es die führende Goldschmiede mit eigener Werkstatt in der Hansestadt.
Um 19:00 Uhr hatte sich die Gratulantenschar versammelt. Bevor Friederike Fechner und Wolfgang Spitz zu ihren Instrumenten griffen und Stücke von damaligen zeitgenössischen Komponisten spielten, eröffnete der aktuelle Geschäftsführer, Oliver Stabenow, die Feierlichkeiten mit bewegenden Worten an seine Crew. Drei Generationen der Stabenows waren anwesend, voran die beiden Senior-Meister Claus und Rainer Stabenow, die die eintreffenden Gäste persönlich begrüßten. Der langjährige Freund der Familie Stabenow, Dr. Dieter Bartels, übernahm die Laudatio, wobei er von dem Angestellten und Geschichtsstudenten, Conrad Busse, mit sehr präzisen Aussagen zur Unternehmensgeschichte unterstützt wurde.
Im hauseigenen Kellergewölbe gab es Snacks und Getränke, serviert vom Personal des „Goldenen Löwen“. Der Smaltalk unter den Gästen ließ hier und da rührenden Anekdoten aus der Vergangenheit aufleben. Außerdem blieben die in jährlicher Tradition handgefertigten Schmuckstücke des Werkstattteams sowie der beiden Senior-Meister in den Vitrinen im Wintergarten nicht unbeachtet. Es drehte sich eben alles um die von A. Stabenow 1873 begonnene Handwerkskunst, die in und mit diesem Unternehmen der langen Tradition in Stralsund eine Heimstatt gab und immer noch gibt. Die Besichtigung der Werkstatt, die an diesem Tag den Gästen offen stand, illustrierte auf anschauliche Weise dieses „goldene“ Handwerk.
Wir versetzen uns mit einem Zeitsprung an jenen Tag, an dem A. Stabenow sein Unternehmen in der lokalen Presse offerierte: So berichtet die Tagesausgabe der „Allgemeinen Zeitung“ (Augsburg) am 23.10.1873 unter anderem in schillernden Worten über den mehrtägigen Besuch von Kaiser Wilhelm inklusive seines Staatsgefolges in Wien, der an diesem Tage zu Ende ging. Die Wiener bereitetem ihm, also dem besagten Kaiser, einen jubelnden Empfang. Kaiser Franz Joseph ließ sich nicht lumpen und veranstaltete der deutschen Delegation zu Ehren eine grandiose Ehrenparade seiner Truppen.